Donnerstag, 4. April 2013

Thomas Schüttes „United Enemies“ im Central Park












































Thomas Schütte in NYC
Ob es einen Zusammenhang zwischen United Enemies und 
United States gibt, wurde Thomas Schütte in New York während des Artist Talks gefragt. Der 59-jährige Wahl-Düsseldorfer schmunzelte und verneinte. Die Idee zur Serie, wie auch der Name, sei ihm während eines Aufenthalts in Rom eingefallen. Damals (1992) hingen überall in der Stadt Plakate mit Benetton-Werbung und dem Slogan United Colors of BenettonSo einfach gestaltet sich manchmal die Namensfindung. Und doch so passend, denn sie lässt Spielraum für Interpretationen. Genau wie die Skulpturen der United Enemies Serie.

Nach Turin und London erheben sich jetzt die jeweils fast vier Meter hohen Bronzeskulpturen auf der Doris C. Freedman Plaza, an der Ecke Central Park South und 5th Avenue. Schön sind sie nicht, aber beeindruckend und auf eigene Art faszinierend. Kaum ein Passant, der sich nicht nach ihnen umdreht. Einige bleiben sogar stehen, um sich die merkwürdigen Skulpturen genauer anzusehen. Irgendwie berühren sie etwas in uns. Vielleicht sind es die viel gerühmten zwei Seelen in unserer Brust, die uns immer wieder aufrütteln, Entscheidungen erschweren und uns mal so, mal anders reagieren lassen? Es ist etwas Persönliches, etwas Vertrautes, das die United Enemies ausstrahlen und wer an der südöstlichen Ecke des Central Parks vorbei kommt, sollte sich dafür ein paar Minuten Zeit nehmen.

„United Enemies“ noch bis 25. August 2013 zu Gast in New Yorkorganisiert durch den New Yorker Public Art Fund.

Bildnachweis/Photocredit: Jutta Kautny